Perspektiven für Gesundheitsmanager/innen
[toc exclude=“Zusätzliche Informationen | Übergeordnete Inhalt | *Kompetenzprofil* | Projektmanagement | Gesundheitsförderkonzepte | Kommunikation und Beratung | *Wer ist der BBGM e.V.?* | Infos zu den unterschiedlichen Ausbildungsgängen am Markt“]Gesunde und motivierte Beschäftigte sind der zentrale Bestandteile eines erfolgreichen Unternehmens. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) sorgt für mehr Bewusstsein bei Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Durch gezieltes Vorgehen unterstützt das BGM Unternehmen dabei, gesundheitsfördernde Strukturen aufzubauen sowie gesundheitsförderliches Verhalten der Beschäftigten zu stärken, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Damit Unternehmen dauerhaft einen betrieblichen Gesundheitsförderungsprozess in Ihrem Betrieb implementieren können, bieten die DAK-Gesundheit in Kooperation mit der Motio-Verbundgesellschaft mbH (www.motio.de, Motio) eine Fortbildung zum/ zur Betrieblichen Gesundheitsmanager/in an.
Motio ist hierzu vom Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement (www.bgm-bv.de, BBGM e.V.) als Ausbildungsinstitution anerkannt und zertifiziert worden. Die Prüfung und Zertifizierung erfolgt durch den BBGM e.V..
Zielgruppe (Bereiche und Positionen):
- Führungskräfte, BGM-Verantwortliche, Personalreferenten, Personalabteilungen
- Dienstleistungsbetriebe
- Betriebsräte, Betriebsärzte
- Krankenkassen
- Gesundheitsämter
- Industrie und Gewerbe
- Öffentlicher Dienst
Ziele
- Vermittlung von Grundlagen- und Vertiefungswissen zum Thema BGM
- Vermittlung der notwendigen Kompetenzen zur Steuerung des BGM und der Umgang mit Konflikten und Barrieren in der Praxis
- Möglichkeit, das theoretische Wissen exemplarisch einzuüben (z.B. innerhalb einer Fallstudien und bei der Erarbeitung eines individuellen BGM-Projektansatzes)
- Unterstützung bei der nachhaltigen Verankerung eines BGM-Prozesses im Unternehmen
Organisation/ Ablauf
Teilnehmer/Innen: Die Gruppengröße bezieht sich auf 9 – 12 Teilnehmer/Innen
Umfang: 2 Module als Präsenzseminar über 4 bzw. 4,5 Tage
Möglichkeit zur Qualifizierung zur „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement“ und zum „Betrieblichen Gesundheitsmanager“ nach den Fortbildungsstandards des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V.
Die Ausbildung zum Gesundheitsmanager besteht aus zwei teilen, der „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (Ausbildungsstufe 1) und „Betriebliche/r Gesundheitsmanager/in“ (Ausbildungsstufe 2).
Inhalte der Qualifizierungsstufe 1 – „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement“
In der ersten Stufe werden zunächst Grundlagen vermittelt und erste Erfahrungen in der praktischen Projektarbeit gesammelt:
- Grundlagen von Gesundheit und Krankheit
(Gesundheitsverständnis der WHO, Verhaltens-/ Verhältnisprävention, Absentismus/ Präsentismus) - Arbeitswissenschaftliche Grundlagen/ medizinische Grundlagen
(Demografie – alterskritische Tätigkeitsmerkmale, Handlungsfelder der Gesundheitsförderung, Ursachen/ Entstehung von Krankheiten) - Arbeit, Organisation und gesetzliche Grundlagen/ rechtliche Rahmenbedingungen
(Rechtsgrundlagen, Datenschutz, Organisationsentwicklung) - Gesundheitspolitik und -markt
(Akteure des BGM, Gesundheitskommunikation, Anforderungen und Rolle des Gesundheitsmanager, finanzielle Unterstützung,
Netzwerkaufbau) - Management und Grundlagen des BGM
(Einführung, Aufbau, Methodik und Umsetzung eines BGM, Steuerung eines BGM, Maßnahmen eines BGM, Führung und Gesundheit, BEM) - Notwendige Kompetenzen in einem BGM
(Kommunikation, Gesprächsführung, Konfliktmanagement)
Termine – Ausbildung zum Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement
Inhalte der Qualifizierungsstufe 2 – „Betriebliche/r Gesundheitsmanager/in“
In der zweiten Stufe werden diese Grundlagen um komplexe Sachverhalte erweitert und die vertiefende, praktische Arbeit in den Vordergrund gerückt. Hierzu ist die Durchführung einer Fallstudie vorgesehen, um den methodischen Hintergrund des BGM zu erfahren und exemplarisch einzuüben:
- Strategische, taktische und operative Planung (Projektmanagement)
- qualitative und quantitative Analysemethoden
- Ableitung konkreter Ziele und Maßnahmen
- Qualitätssicherung/ Controlling
- Umgang mit Barrieren im Projekt
- Handlungsanpassungen und Informationsweiterleitungen
- Marketing, Gesundheitskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
- Reflexion der Fallstudie
Termine – Ausbildung zum/zur Betriebliche/r Gesundheitsmanager/in
Persönliche Voraussetzung für den Teilnehmer
Für die Teilnahme an den beiden Zertifizierungslehrgängen sind ein abgeschlossenes Hoch- oder Fachhochschulstudium, eine erfolgreiche abgeschlossene Fachschulausbildung oder die Ausbildung zum Techniker/ Meister nötig. Die Interessenten können auch durch Vorlegen von Zeugnissen bzw. auf andere Weise glaubhaft versichern, dass sie Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, die eine Zulassung zur Fortbildung/Prüfung rechtfertigen.
Zum Erhalt des Zertifikats „Betrieblicher Gesundheitsmanager BBGM e.V.“ sind weiterhin mindestens 24 Monate fachbezogene Berufserfahrung nachzuweisen. Diese Berufserfahrung kann vor der Prüfung erworben worden sein, aber auch im Laufe oder nach der Ausbildung erworben werden.
Prüfung
Die schriftlichen Prüfungen am Ende der beiden Qualifizierungsstufen dienen dem Nachweis, der in Qualifizierungsstufen 1 und 2 angestrebten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen.
- Qualifizierungsstufe 1: Für die schriftliche Prüfung 1 (Wissen) sind 60 Minuten Prüfungszeit vorgesehen.
- Qualifizierungsstufe 2: Für die schriftliche Prüfung 2 (Methoden und Anwendung) sind 90 Minuten Prüfungszeit
vorgesehen.
Zusätzliche Informationen
Übergeordnete Inhalt
Gemeinsam werden u.a. folgende Fragestellungen bearbeitet:
- Wie führe ich ein nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement in meinem Unternehmen ein? Und warum ist der Managementkreislauf von zentraler Bedeutung?
- Welche gesetzliche Grundlagen/ rechtliche Rahmenbedingungen sind für mich, als Multiplikator im betrieblichen Gesundheitsmanagement, relevant?
- Welche Veränderungen/ (Förder-)Möglichkeiten ergeben sich durch das neue Präventionsgesetz?
- Wie erarbeite ich auf mein Unternehmen angepasste Programme/ Maßnahmen und wie überprüfe ich deren Wirksamkeit?
- Welche Kompetenzen sind für meine tägliche Arbeit wichtig? (Kommunikation, Gesprächsführung, Konfliktmanagement)
- Wie bereite ich mein Unternehmen auf die anstehenden demografischen Veränderungen in der Arbeitswelt und Ihre Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten vor?
Wie begegne ich dem Themenkomplex der steigenden „psychischen Beanspruchungen“ am Arbeitsplatz? - Welche Akteure/ BGM-Netzwerke/ Informationsplattformen sind für mich relevant?
Kompetenzprofil: Betriebliche(r) Gesundheitsmanager/in
Gesundheitsmanager/innen nehmen Aufgaben in Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitsberichterstattung und Evaluation wahr. Sie planen, steuern und überwachen Abläufe in der Gesundheitsförderung und im Gesundheitsmanagement. Damit versuchen sie, die Akzeptanz der Themen Prävention und Gesunderhaltung zu erhöhen und Menschen zu befähigen, selbst Einfluss auf die Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen.
Die Arbeit der Gesundheitsmanager/innen hat dabei primär die Gesunderhaltung im Setting Betrieb zum Ziel. Sie bemühen sich, mit attraktiven Gesundheitsangeboten und durch Aufklärung, z.B. durch Expertisen, Informationsveranstaltungen und -gespräche, MitarbeiterInnen davon zu überzeugen, dass gesunde Verhaltens- und Lebensweisen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung darstellen. Mit ihrer Arbeit stoßen sie auch Diskussionen und Veränderungen an.
Projektmanagement
Im Rahmen von Projekt- oder Organisationsentwicklungen betreuen Gesundheitsmanager/innen die Gesundheitsförderung in Betrieben, erstellen bzw. organisieren Programme und führen Gesundheitstrainings und -beratungen durch. Konkret planen, steuern und überwachen sie Abläufe im Gesundheitsmanagement. Sie kontrollieren den Erfolg ihrer Maßnahmen und überprüfen beispielsweise, ob ein Angebot wirksam und wirtschaftlich war. Auch die Kalkulation und die Abrechnung solcher Maßnahmen können zu ihrem Aufgabengebiet gehören. Im Personalwesen sind sie etwa für den Personaleinsatz und die Weiterbildung der Mitarbeiter/innen zuständig. Daneben erledigen sie Organisations- und Verwaltungsaufgaben.
Gesundheitsförderkonzepte
Gesundheitsmanager/innen konzipieren, unter Beachtung ökonomischer Zusammenhänge, Maßnahmen und Strategien zur Gesundheitsförderung und Prävention. Sie erstellen bzw. organisieren beispielsweise zielgruppengerechte Vorsorge- und Bewegungsprogramme, etwa Wirbelsäulentrainings für Büroangestellte. Sie entwickeln Konzepte, wie bestimmte Zielgruppen zu präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen motiviert werden können. Sie konzipieren und betreuen z.B. öffentlichkeitswirksame Aktionen oder arbeiten an Aufklärungskampagnen mit. Zudem koordinieren sie Maßnahmen der Gesundheitsförderung und -erhaltung und vernetzen diese miteinander und erzeugen so Synergieeffekte.
Kommunikation und Beratung
Gesundheitsmanager/innen versuchen, die Akzeptanz der Themen Prävention und Gesunderhaltung im Setting Betrieb zu erhöhen und Menschen zu befähigen, selbst Einfluss auf die Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen. Sie leisten praktische Beratungsarbeit, informieren Einzelne oder Gruppen, befassen sich mit verbraucherrelevanten Themenfeldern oder machen auf die gesundheitlichen Risiken durch z.B. Stress, falsche Ernährung oder Rauchen aufmerksam. In Einrichtungen entwickeln Gesundheitsmanager/innen Gesundheitsbroschüren, Internetseiten oder Zeitschriften. Für Veröffentlichungen stellen sie Informationsmaterialien zusammen und bereiten diese auf.
Wer ist der BBGM e.V.?
Der BBGM e.V. ist ein selbständiger und unabhängiger Fachverband und steht für alle Themen der betrieblichen Gesundheit mit dem Ziel der Stärkung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden und Führungskräften durch Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Der Verband bietet internen betrieblichen Fachkräften sowie externen Akteuren für die betriebliche Gesundheitsarbeit Orientierung, Qualifizierung und fachbezogenen Austausch, insbesondere bei der Entwicklung gezielter Maßnahmen und eines Managementsystems. Er trägt durch seine Arbeit zur Weiterentwicklung und Professionalisierung des Fachgebietes bei, entwickelt Standards und setzt Leitplanken.
(Auszug aus der Satzung des BBGM e.V. – http://www.bgm-bv.de/ueber_uns/ziele_und_aufgaben.html)
Infos zu den unterschiedlichen Ausbildungsgängen am Markt
„Trotz wachsender Bedeutsamkeit ist das Berufsbild des „Gesundheitsmanagers im Betrieb“ derzeit weder geregelt, noch geschützt. Durch steigende rechtliche Anforderung, Zertifizierungsdrücke,…steigt die Nachfrage nach professionellen fachlichen Trägern enorm. Analysiert man den bestehenden Ausbildungsmarkt, stößt man auf diverse Aus-, Fort- und Weiterbildungslehrgänge im Bereich BGM. Die Eingangs-voraussetzungen, der Ausbildungsumfang, Titel und Preise differieren stark.
Aus diesem Hintergrund heraus hat das Ressort Aus- und Weiterbildung“ des Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. (BBGM e.V.) einheitliche Fortbildungsstandards zur Ausbildung betrieblicher Akteure im BGM entwickelt. Der BBGM e.V. selbst tritt nicht als Ausbilder in Erscheinung, sondern sieht seine Rolle als Impulsgeber und Unterstützer der Ausbildungsinstitutionen und Interessanten.“
(Auszug aus den Empfehlungen des BBGM e.V. zur Ausbildung von betriebliche/r Gesundheitsmanager/innen)
